"Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt"

Die interdisziplinäre Tagung am 3. bis 5. Juni 2010 an der HBK Braunschweig, organisiert von Rolf F. Nohr und Herbert Schwaab

Anfang Juni 2010 hat die Tagung "Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt" in Braunschweig versucht, eine Leerstelle der Kultur- und Medienwissenschaft mit auszufüllen und die Komplexität des Phänomens Metal herauszustellen. Dieser Blog bündelt die Perspektiven der Konferenz und versucht den dort interdisziplinär zusammengeführten Strom aus Ideen, Projekten und Perspektiven vorläufig fortzuführen.

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Freitag, 11. Juli 2014

Megadeth for President

Der möglicherweise nächste Präsident Inonesiens Joko Widodo mag Megadeth und ist überhaupt recht metal-affin. Schön wärs ja. Und Indonesien auch irgendwie gewünscht. Aber hinter der nächsten Ecke lauert ja immer auch einer, der die Wahlen anders auszählt... 

Mittwoch, 21. August 2013

After the war, left feeling no one has won ...

Dass Bruce Dickinson eine Affinität zum Fliegen großer Flugzeuge hat, wissen wir seit Flight 666, dass er seine vielen ersungenen Pfunde gewinnbringend in ein Beteiligung an Cardiff Aviation gesteckt hat, konnte man dem Wirtschaftsteil entnehmen. Dass er in dieser Funktion nun an der Produktion von Dronen beteiligt ist, ist allerdings - sagen wir mal - "etwas verstörend"

Freitag, 19. Juli 2013

"From the Depths of Darkness" up to Jail (Don’t pass go, do not collect $200)

Varg Vikernes ist in Frankreich verhaftet worden. Dominik Irtenkauf hat die Fakten für Telepolis zusammen gefasst. Incl. allen Links auf ekelige Texte. Brauner Dreck bleibt auch in Black einfach nur brauner Dreck.

Montag, 1. Juli 2013

Metal in Ägypten

Aus aktuellem Anlass der Hinweis auf einen sehr guten Artikel zur aktuellen Lage von Metalheads in Kairo aus den Invisible Oranges, ein wenig mehr zum Hintergrund übrigens hier.

Montag, 8. April 2013

Mursi & Metal

Schöner Artikel zum Metal im arabischen Frühling auf Norient:
«Wenn ich in die Revolution hinein gehe, fühle ich den Platz, ich fühle, ich kämpfe für etwas, diese Leute wissen genau, wovon sie reden, sie reden nicht nur über das Weisse Haus … sie reden darüber, wie sie fühlen, dass etwas sie übermannt. Ich sehe die Armee, die Panzer, und all diese Dinge, und ich höre Chaos A.D. und sehe den Videoclip. «Oh Gott, es ist wahr!» unterbricht Shang «Da ist ein Panzer da draussen! Es war der Videoclip von Sepultura, nur real, in Kairo!» (Danke @ Nanna)

Montag, 11. März 2013

Zwei CfPs: "Metal and Politics" & "Unpopular Culture"

Zwei Veranstaltungshinweise auf einmal, jeweils mit call for papers auf der Website. Die erste Veranstaltung ist direkt Metal-relevant, nämlich die Konferenz "Metal and Politics - Zwischen Ideologie und Utopie" in Köln (22.-23. November 2013, organisiert von David Stoop & Roman Bartosch):

www.metalconferencecologne.de

Die zweite Veranstaltung kann eigentlich auch gar nicht ohne Metal-Anteil auskommen - es handelt sich dabei um die Konferenz "Unpopular Culture" in München (31. Oktober - 2. November 2013, organisiert von Martin Lüthe und mir):

www.amerikanistik.uni-muenchen.de/uc

Einsendeschluss für abstracts ist der 1. Mai bzw. der 26. April 2013.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Need Amplification? Get MAD

Als kleiner Nachtrag zum vorangegangenen Post noch eben dieses: Auf der Suche nach dem Möder-AMP? Der BoomBox zu enden alle Full-Stack-Kühlschränke? Der Mutter aller "this goes up to eleven!?" Da hätten wir was für sie: HPV Technologies letzter Knaller in Sachen crowd control.


 

Metalvideogewaltundso

Wers noch nicht gesehen hat: Kat Chandlers Black Metal - Kurzfilm. Problemschwanger, amerikanisch, Sundance-kompatibel und genau das Statement zu einem Problem, über das wir uns schon immer mal Gedanken machen wollten...
Kontrastprogramm könnte übrigens dieser viel viel bessere ganz andere Film sein: Da erfährt ein Komponist, der seit Jahrzehnten Musik für die Sesamstraße komponiert, dass man seine Songs zum Foltern in Guantanamo und andernorts eingesetzt hat. Jetzt will er der Sache gerne mal auf den Grund gehen, und trifft auch Metalbands (?), die nicht gänzlich unzufrieden sind, dass sie auf der gleichen Tracklist wie er sind. Ist übrigens ein Dokumentarfilm. Von Al Jazeera.  
 

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Hail Satan bzw. Volkszählungsbeauftragter

In UK bereiten sie gerade den nächsten Zensus vor. Dazu müssen alle Religionsgemeinschaften mal den Arm heben, damit sie ein Kästchen zum Ankreuzen bekommen. Hat sich der Metal Hammer gedacht: heben wir auch mal den Arm, damit Metal endlich als Religionsgemeinschft wählbar wir. Schaut nicht schlecht aus: Die entsprechende Kampagne hat mehr follower als Druiden, Schamanisten und Satanisten. Auch die Jedis stehen schlechter da. Aber mal ehrlich - wollen die wirklich dann alle ab 2015 Kirchsteuer zahlen? 

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Was haben Metal und Schavan gemeinsam? Nichts...

Das Abblendlicht  Streiflicht der Süddeutschen hat schon vor einiger Zeit ein "komisches" Stück zum Thema Metal Studies verfasst; die ausführliche Schilderung einer Diss zum Thema macht deutlich, dass in diesen Kreisen Nachdenken-über-Metal so undenkbar und obskur anmutet, dass man´s problemlos an das tatsächlich undenkbar-obskure (Dauer-)Thema von plagiierenden Politicos dranntackern kann. Oder ist das die subtile Anspielung darauf, dass Gutti bekennender ACDC-Fan war....? Ach - ich hab keine Ahnung. Lest halt selbst:


"Die Vorgänge um die Dissertation der Bundesbildungsministerin lassen ahnen, welche Abgründe an Plagiatswesen noch unausgelotet sind. Hat irgendein Anonymus eigentlich schon mal nachgeprüft, ob in diesen Politiker-Doktorarbeiten nicht wieder der 8. Mai 1945 als Tag genannt wird, an dem das Deutsche Reich unterging? Dabei wird dies in der Fachliteratur längst wortgleich dargestellt (siehe H. A. Winkler, Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich" bis zur Wiedervereinigung. München 2000, S. 114 ff.: „Mit dem ,Dritten Reich' ging am 8. Mai 1945 auch das Deutsche Reich unter", vgl. ibid. Anm. 1133,S. 679 f.). Im Interesse wissenschaftlicher Seriosität empfehlen sich daher Vorhaben, die gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen, jemand habe sich je mit ihnen zu befassen gedacht. Beispiele: „Die zweite Epiphanie der Plattwürmer", pardon: „Die zweite Epidermis der Plattwürmer", oder „Solid procedebat elephans in pontem: Von Päpsten, Eselsbrücken und schlittenfahrenden Elephanten". Maßstäbe setzen auch „Der Gebißzustand von Unteroffizieren im Sanitätsdienst im Vergleich zu Unteroffizieren im Truppendienst der deutschen Bundeswehr" sowie „Gesprächsanalytische Untersuchung von deutschen und kasachischen Talkshows". Hier fehlen Raum und Zeit, dem Stand dieser Projekte nachzugehen. Gewiss aber gehört in die o. g. Kategorie Dave Snells Doktorarbeit „Identität und Gemeinschaft von Heavy-Metal-Fans" ‚vorgelegt dem Fachbereich Soziologie der Universität Waikato, Neuseeland. Snell ist selbst Schwermetal-liker; er trägt verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken sowie lange, etwas wirre Haare. Die hier leicht gekürzte Synopsis von fünf Jahren Forschung: Kein Heavy-Metal-Freund sei wie der andere, vor Verallgemeinerungen ist daher mit gebotenem Nachdruck zu warnen. Typische Merkmale der untersuchten Personengruppe seien dessen ungeachtet verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken und lange, etwas wirre Haare. Dank dieser Erkenntnisse ist Mr. Snell heute Dr. Snell. Nun glauben manche, einschlägige Bands wie. Def Leppard kämen direkt aus der Hölle. Der Name lässt sich mit tauber Leopard übersetzen und als Diagnose des finalen Zustands von Hörern dieser Musik verstehen. Snells Lehrmeinung ist, dass solche Menschen verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken und lange, etwas wirre Haare trotz der unbestreitbaren optischen Nachteile als sozialen Code nutzen und sich so ihrer Gemeinsamkeit versichern. Die Frage, ob sie das tun, weil sie einander wegen Hörschäden ja nur schwer verstehen können, wäre weitere Forschungen wert. Seine Thesen trug Snell nun auf einer Fachtagung vor; und alles, was der Doktorvater noch anzufügen hatte, war: Gute Arbeit."

Dienstag, 4. September 2012

Swing Voters

Jetzt ist es raus: amerikanische Metalheads sind die echten Independents:
 "It's been said that independent voters are going to decide November's election. If that's the case, maybe Barack Obama and Mitt Romney should be spending some more time wooing voters at heavy metal concerts. According to a new joint analysis of Americans' music habits and political beliefs, people who listen to metal bands are most likely to be independent voters."
Steht hier . Und kommt direkt aus der Musikindustrie. Die muss es wissen.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Metal. The Peacekeeping Mission

Roi Ben-Yehuda (Professor für Konfliktforschung am John Jay College of Criminal Justice in New York City) über Orphaned Land:
"Orphaned Land has weakened destructive patterns of perception and communication, and helped build new forms of relations and recognition about what is possible. The key is not to invest all our hopes in one heavy metal band, but rather to become cognisant of how positive change can take root.
Das ganze Interview gibts hier.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Syrischer Regime-Metal

Heute (13.10.2011) in der taz: "Syrien bestens. ARABISCHER FRÜHLING Das Assad-Regime setzt regimetreue Popmusik ein, um die syrische Jugend bei der Stange zu halten".
Nach dem es in den letzten Jahren gerade im arabischen Raum ja immer wieder zu Kampagnen gegen Metal und Metalheads gekommen ist scheint aktuell das Syrische Regime HipHop und Metal als "konterrevolutionäre" Option zu entdecken um sich selbst in ein positives Licht zu rücken. Ein ausgewähltes Beispiel gibts hier (ca. um Minute 6 sind einige zaghafte Gitarrenlaute zu vernehmen, und man sieht auch mal lange Haare).
Weitere Vorschläge und Beispiele für eine Geschichte des "Regime-Metals" bitte an die Redaktion.

Samstag, 2. April 2011

Metalhead-Cowboys aus Botswana

Hier finden sich die Fotoarbeiten von Frank Marshall über die schwarze Metal-Comunity in Afrika. Die schon mal augenscheinlich macht, dass Metal keineswegs nur für weiße Jungs aus den Vororten eine identitätsstiftende Kultur ist. Den Rest erläutert das beigegebene Essay von Keith Harris-Kahn

Mittwoch, 4. August 2010

Todestrafe wg. Metal-T-Shirt?

1994 werden drei 8-jährige Jungen in einer ländlichen Region gefoltert und ermordet. Die Polizei verhaftet darauf hin drei Teenager, weil sie lange Haare haben, Metal-T-Shirts tragen und sich nicht recht ins Dorfleben integrieren. Beweise gibt es nicht, die Anklage stützt sich auf das obskure Geständnis eines der drei Teenager, der als geistig zurück geblieben gilt und erklärt das Verbrechen zur "satanische Praktik". Obwohl der Hauptangeklagte heute durch u.a. DNA-Analysen als eindeutig unschuldig gilt droht nun, 17 Jahre später, die Vollstreckung des Todesurteils.
Quizfrage: in welchem Land handelt die Geschichte?

Auflösung hier.

Freitag, 16. Juli 2010

Heavy Metal, PsyOps und Taliban

Im April meldete der Nachrichtendienst AFP: US fight Taliban with heavy metal and rock music. Im Rahmen der psychologischen Kriegsführung der US Army soweit nichts Neues. Ähnliche Meldungen gab es bereits anläßlich der Kriegsführung im Irak oder der Verhöre in Guantanamo. Was aber interessieren würde wäre die Playlist. Mit welchem Metal zwingt man den Feind zu Boden? Die einzige auffindbare Playlist scheint die zu sein, mit der seinerzeit Manuel Norriega in den 80er Jahren zum Verlassen den vatikanischen Botschaft in Panama gezwungen wurde. Sie ist zwischenzeitlich vom George Washington University's National Security Archive veröffentlicht worden. Und sind wir mal ehrlich: die schient nicht mehr ganz aktuell. Mit Sam Cook, Twisted Sister und Tom Petty scheint mir kein Taliban zu bezwingen.