"Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt"

Die interdisziplinäre Tagung am 3. bis 5. Juni 2010 an der HBK Braunschweig, organisiert von Rolf F. Nohr und Herbert Schwaab

Anfang Juni 2010 hat die Tagung "Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt" in Braunschweig versucht, eine Leerstelle der Kultur- und Medienwissenschaft mit auszufüllen und die Komplexität des Phänomens Metal herauszustellen. Dieser Blog bündelt die Perspektiven der Konferenz und versucht den dort interdisziplinär zusammengeführten Strom aus Ideen, Projekten und Perspektiven vorläufig fortzuführen.

Freitag, 26. Oktober 2012

Gründung des deutschsprachigen Zweiges der International Association for the Study of Popular Music

Die IASPM-D-A-CH ist hervorgegangen aus der Vernetzung junger und etablierter Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Disziplinen und ist offen für alle an der akademischen Auseinandersetzung mit populärer Musik Interessierten. Sie widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung populärer Musik weltweit und in all ihren Facetten, von ihren Anfängen im ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, in ihren lokalen, regionalen und transnationalen Spezifiken und ihrer Prägung durch Globalisierungs- und Medialisierungsprozesse. Die IASPM D-A-CH sieht sich als Mittlerin der Erforschung populärer Musik im deutschsprachigen und nicht-deutschsprachigen Raum. Dies betrifft die Vielfalt von Methoden wie auch die Diskussion um Begriffe und Theorien. Sie richtet regelmäßig alle zwei Jahre in Abstimmung mit der IASPM Tagungen aus, organisiert Workshops und initiiert Forschungsprojekte. In ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit populärer Musik sucht die IASPM D-A-CH ausdrücklich auch den Austausch mit Vertretern und Vertreterinnen der künstlerischen Praxis, der Kulturpolitik, der Musikwirtschaft und der Medien. Ein zentrales Ziel der IASPM D-A-CH ist die nachhaltige Verankerung populärer Musik in Forschung und Lehre an Universitäten, Musikhochschulen und Hochschulen der Künste sowie in den Gremien der Forschungsförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Dafür nutzt sie die Erfahrungen im nationalen wie auch internationalen wissenschaftspolitischen Raum. Ihr besonderes Interesse gilt der internationalen und interdisziplinären Vernetzung ambitionierter Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen. Zur Zeit sind wir mit den Vorbereitungen zu einem Gründungsworkshop befasst, der am 25./26. Mai 2013 in Bern stattfinden wird. Über die genauen Termine und das Programm werden wir Sie in Bälde informieren. Aktuelle Informationen und ein Kontaktformular für Nachrichten an alle Vorstandsmitglieder finden Sie unter unserer Internetadresse http://iaspm-dach.net.

CFP: Musik, Gender & Differenz. Intersektionale und postkoloniale Perspektiven auf musikalische Felder

2013 bis Samstag, 12. Oktober 2013
Ort: Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Feministische Forschung zu Musik hat die geschlechtsspezifischen Bedingungen für die Produktion, Verbreitung und Bewertung sowie für die Aneignung und den Umgang mit Musik offengelegt und die Partizipation und Repräsentation von Frauen in musikalischen Genres untersucht. Weniger Aufmerksamkeit erlangten hingegen Fragen zur Konstruktion von Exotismus, den Prozessen des „Othering“ und der Produktion und Zirkulation der Repräsentation von Differenz.
Die Konferenz widmet sich der Relevanz von Geschlecht und Geschlechterkonstruktionen in musikalischen Feldern in lokalen und nationalen Kontexten sowie im globalen Vergleich. Insbesondere feministische, intersektionale und postkoloniale Perspektiven auf Klassik, experimentelle Musik, Jazz und Popularmusik sollen präsentiert und diskutiert werden. Willkommen sind theoretische Ansätze und empirische Befunde, welche die Bedeutungen von Gender, Sexualität und Körper sowie „race“ / Ethnizität und Klasse in musikalischen Feldern ausloten und danach fragen, wie essentialistische Vorstellungen von Geschlecht, „race“ und Ethnizität im Kontext globaler Transformationen herausgefordert oder reproduziert werden.

Abstracts werden zu folgenden Themen erbeten:
Musikarbeitsmärkte
· Bildungs- und Berufskarrieren von Musikschaffenden, Musikjournalist/innen, Musikpädagog/innen etc.
· Bedeutung von lokalen, translokalen und virtuellen Netzwerken
· Anerkennungspraxen und Bewertungskriterien für Musik
· Horizontale und vertikale Segregationen in Musikarbeitsmärkten
· Identitätskonstruktionen an der Schnittstelle von Geschlecht, Ethnizität und Nation
Repräsentationen in Songtexten, Medien und Organisationen
· Historische und gegenwärtige Repräsentationen von Frauenorchestern und Frauenbands
· Queere Praxen, die klare Grenzen von Männlichkeit und Weiblichkeit auflösen
· Repräsentationen von hybriden Identitäten und ethnisch-musikalischer Vielfalt
· Sexualisierung und Pornographisierung von Musiker/innen
· Rassismen, Homo- und Transphobie in Songtexten, Musikvideos und Musikzeitschriften
· Konstruktionen von Musiker/innenbiographien und -karrieren in Zeitschriften und Büchern
Jugendkulturen und Popularmusik
· Musik und Migration im Kontext multikultureller Lebenswelten
· Musikszenen als Orte für queere und antirassistische Politiken
· Post-, Pop- und Third-Wave-Feminismus in musikorientierten Jugendkulturen
· Musikorientierte Jugendkulturen, Alter und Geschlecht; alternde Musiker/innen und Musikfans
· Musikalisch-kulturelles Erbe, Geschlecht und Ethnizität

Musiker/innen können gerne im Rahmen der üblichen Präsentationszeiten (max. 20 Minuten) zu den Themen der Konferenz dokumentarische Materialien, Filme, Videos etc. vorführen und kommentieren.
Abstracts in deutscher oder englischer Sprache sollen max. 300 Wörter umfassen und können bis 31. Januar 2013 per E-Mail an Rosa Reitsamer (reitsamer@mdw.ac.at) übermittelt werden. Die Rückmeldung erfolgt bis Mitte März 2013.
Konferenzgebühr
50 Euro / 30 Euro ermäßigt für Studierende, Künstler/innen und Musiker/innen.
Die Konferenzgebühr umfasst den Eröffnungsabend mit Konzert und Erfrischungen, Kaffeepausen, Konferenzmappe.

Organisation
Die Konferenz wird vom Institut für Musiksoziologie der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien veranstaltet in Kooperation mit:
Sektion Feministische Theorie & Geschlechterforschung in der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (www.oegs.ac.at/fthg)
Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (www.frauen-undgeschlechterforschung.de)
Komitee Geschlechterforschung der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie (www.sgs-sss.ch/de-geschlechterforschung)

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Canada anyone?

Call for papers for the 3rd Annual Popular Culture Association of Canada conference - We warmly welcome papers on metal music and culture.

CFP: Popular Culture Association of Canada (PCAC) 3rd Annual Conference, May 9-11, 2013

The third Annual Conference of the Popular Culture Association of Canada will be held at the Sheraton on the Falls Hotel, Niagara Falls, Ontario, Canada from Thursday, May 9 to Saturday, May 11, 2013.
We invite proposals for papers and/or panels on theories of popular culture, research methods in popular culture, the teaching of popular culture, forms and genres of popular culture, and any epiphenomena of popular culture, past or present. We also welcome presentation and exhibition proposals from visual and multi-media artists whose work engages with popular culture.
Our broad definition of popular culture encompasses communicative texts, practices and experiences, mediated and unmediated, contemporary and historical, Canadian and non-Canadian (including the local and the global).
We share an interdisciplinary vision of this Association. We are interested in featuring papers from scholars and/or producers and practitioners of popular cultural phenomena from a wide variety of disciplines and cross-disciplinary perspectives in the humanities, social sciences and sciences.
Single paper proposals should consist of a title, an abstract of no more than 200 words, and a list of keywords or key phrases (maximum 5), and should be accompanied by a brief biographical note of 100 words or less. Panel proposals should include all of the above information for each presenter, plus a proposed title for the panel and a brief rationale. For more information visit us at www.canpop.ca. Proposals from visual and multi-media artists should follow the rubrics for individual papers or panels outlined above; however, the inclusion of selected images in the proposal will be welcomed.
The deadline for proposals is December 15, 2012. The conference organizers will endeavour to contact all potential participants by late January, 2013.
Please send proposals, requests for information, or any press/media inquiries, to the conference committee at: conference@canpop.ca
Michele Braun, PCA Vice-President, Program Chair
Laura Wiebe, Executive Member-at-Large and Curator, Visual & Multi-media Arts

Dienstag, 23. Oktober 2012

Rock Science - das Brettspiel

Liebe Kinder,
bald ist ja wieder Weihnachten, und da gilt es zwei Probleme zu lösen: a) was schenke ich? und b) was mache ich nur über die Feiertage? Die Lösung ist gefunden: einfach das ultimative Spiel zum Rumstrunzen-mit-unsinnigem-Fachwissen verschenken. Nein. Nicht Trivial Pursuit. Sondern Rock Science- das Spiel. Kompiliert von anerkannt Fachkundigen (Nicke Anderson) und nun erstmals auch in deutscher Sprache. 
Daher also kurze PR-Durchsage:

Basically what you and your pals are arguing over on a Friday night put into a game

Der Titelsong zum Spiel stammt übrigens von Imperial State Electric. Damit dürfte RSDS dann auch das  erste Brettspiel mit Option auf Airplay & Chart-Platzierung sein.


Soll wohl noch dieses Jahr bei Pirate Smile zu haben sein.

Last Days Here, USA 2011 heute um 21h55 auf ZDF Kultur

ZDF-Kultur zeigt heute am Dienstag den 23.10.2012 um 21h55 den Dokumentarfilm Last Days Here über die eigenwillige Karriere von Bobby Liebling und der legendären Band Pentagram.
Hier die Programminformationen von ZDF-Kultur:

"Bobby Liebling, ehemaliger Frontmann der Metal-Band Pentagram, ist am Tiefpunkt angelangt. Um die 50 Jahre alt, vegetiert er im Kellergeschoss seiner Eltern vor sich hin und verbringt seine Zeit mit exzessivem Drogenkonsum. Als Pentagrams Musik jedoch von der Underground-Szene wiederentdeckt wird, bekommt Liebling die Chance, seinem selbstzerstörerischen Lebensstil zu entsagen. Sein Manager und seine neue Freundin stehen ihm im Kampf gegen die Sucht und die inneren Dämonen bei.
Der Dokumentarfilm von Don Argott und Demian Fenton, beide selbst Heavy-Metal-Musiker, zeigt den Fall und Aufstieg von Bobby Liebling, der über 36 Jahre lang Leadsänger und einziges konstantes Mitglied der wegweisenden US-amerikanischen Heavy-Metal-Gruppe Pentagram war. Seine Band zählt zu den Pionieren des Doom Metal und war vor allem in der Underground-Szene der 70er-Jahre aktiv. Mit geringem Budget filmten Argott und Fenton über drei Jahre hinweg mehrere hundert Stunden Material aus Lieblings Leben. Frei von jeglichem Pathos montierten sie daraus eine zutiefst berührende Heldenreise."

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Was haben Metal und Schavan gemeinsam? Nichts...

Das Abblendlicht  Streiflicht der Süddeutschen hat schon vor einiger Zeit ein "komisches" Stück zum Thema Metal Studies verfasst; die ausführliche Schilderung einer Diss zum Thema macht deutlich, dass in diesen Kreisen Nachdenken-über-Metal so undenkbar und obskur anmutet, dass man´s problemlos an das tatsächlich undenkbar-obskure (Dauer-)Thema von plagiierenden Politicos dranntackern kann. Oder ist das die subtile Anspielung darauf, dass Gutti bekennender ACDC-Fan war....? Ach - ich hab keine Ahnung. Lest halt selbst:


"Die Vorgänge um die Dissertation der Bundesbildungsministerin lassen ahnen, welche Abgründe an Plagiatswesen noch unausgelotet sind. Hat irgendein Anonymus eigentlich schon mal nachgeprüft, ob in diesen Politiker-Doktorarbeiten nicht wieder der 8. Mai 1945 als Tag genannt wird, an dem das Deutsche Reich unterging? Dabei wird dies in der Fachliteratur längst wortgleich dargestellt (siehe H. A. Winkler, Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich" bis zur Wiedervereinigung. München 2000, S. 114 ff.: „Mit dem ,Dritten Reich' ging am 8. Mai 1945 auch das Deutsche Reich unter", vgl. ibid. Anm. 1133,S. 679 f.). Im Interesse wissenschaftlicher Seriosität empfehlen sich daher Vorhaben, die gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen, jemand habe sich je mit ihnen zu befassen gedacht. Beispiele: „Die zweite Epiphanie der Plattwürmer", pardon: „Die zweite Epidermis der Plattwürmer", oder „Solid procedebat elephans in pontem: Von Päpsten, Eselsbrücken und schlittenfahrenden Elephanten". Maßstäbe setzen auch „Der Gebißzustand von Unteroffizieren im Sanitätsdienst im Vergleich zu Unteroffizieren im Truppendienst der deutschen Bundeswehr" sowie „Gesprächsanalytische Untersuchung von deutschen und kasachischen Talkshows". Hier fehlen Raum und Zeit, dem Stand dieser Projekte nachzugehen. Gewiss aber gehört in die o. g. Kategorie Dave Snells Doktorarbeit „Identität und Gemeinschaft von Heavy-Metal-Fans" ‚vorgelegt dem Fachbereich Soziologie der Universität Waikato, Neuseeland. Snell ist selbst Schwermetal-liker; er trägt verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken sowie lange, etwas wirre Haare. Die hier leicht gekürzte Synopsis von fünf Jahren Forschung: Kein Heavy-Metal-Freund sei wie der andere, vor Verallgemeinerungen ist daher mit gebotenem Nachdruck zu warnen. Typische Merkmale der untersuchten Personengruppe seien dessen ungeachtet verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken und lange, etwas wirre Haare. Dank dieser Erkenntnisse ist Mr. Snell heute Dr. Snell. Nun glauben manche, einschlägige Bands wie. Def Leppard kämen direkt aus der Hölle. Der Name lässt sich mit tauber Leopard übersetzen und als Diagnose des finalen Zustands von Hörern dieser Musik verstehen. Snells Lehrmeinung ist, dass solche Menschen verwaschene Jeans, schwarze T-Shirts mit seltsamen Aufdrucken und lange, etwas wirre Haare trotz der unbestreitbaren optischen Nachteile als sozialen Code nutzen und sich so ihrer Gemeinsamkeit versichern. Die Frage, ob sie das tun, weil sie einander wegen Hörschäden ja nur schwer verstehen können, wäre weitere Forschungen wert. Seine Thesen trug Snell nun auf einer Fachtagung vor; und alles, was der Doktorvater noch anzufügen hatte, war: Gute Arbeit."

CfP: Changing the Tune: Popular Music & Politics in the 21st Century From the Fall of Communism to the Arab Spring

International Conference – Strasbourg University, France - 7-8 June 2013

Conference organizers: Alenka BARBER-KERSOVAN, Leuphana University of Lüneburg, Arbeitskreis Studium Populärer Musik; Elsa GRASSY, Université de Strasbourg, International Association for the Study of Popular Music-branche francophone d’Europe; Jedediah SKLOWER, Université Catholique de Lille, Éditions Mélanie
Seteun / Volume! the French journal of popular music studies

Confirmed Keynote Speakers:
Martin Cloonan, University of Glasgow
Rajko Mursic, University of Ljubljana

Popular Music scholars have devoted considerable attention to the relationship between music and power. The symbolic practices through which subcultures state and reinforce identities have been widely documented (mainly in the field of Cultural, Gender and Postcolonial Studies), as has the increasingly political and revolutionary dimensions of popular music. Most studies have focused on the genres and movements that developed with and in the aftermath of the 1960’s counterculture. Yet little has been written about how the politics of popular music has reflected the social, geopolitical and technological changes of the late 20th and early 21st centuries, after the fall of Communism. Still, the music of the Arab Spring or of the Occupy and Indignados movements have been scarcely commented upon while they attest to significant changes in the way music is used by activists and revolutionaries today.

More information here: http://volume.revues.org/3050

Montag, 8. Oktober 2012

CfP: Hard Wired III - Heavy Metal and Society

3. Arbeitsgespräch zur Heavy Metal-Forschung, 07.-08. Juni 2013, Institut für Musiksoziologie,
mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Seit dem Jahr 2010 finden im deutschsprachigen Raum unter dem Titel „Hard Wired“ an jährlich wechselnden Standorten interdisziplinäre Arbeitsgespräche zur Heavy Metal-Forschung statt. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, Wissenschaftler/innen aus dem deutschsprachigen Raum, die gegenwärtig zu diesem Thema forschen, zu vernetzen und gemeinsam aktuelle Erkenntnisse über Fächergrenzen hinweg zu diskutieren.
Im kommenden Jahr findet die Arbeitstagung vom 07.-08. Juni 2013 am Institut für Musiksoziologie der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien statt. Passend zur institutionellen Verankerung lautet der Arbeitstitel von Hard Wired III diesmal „Heavy Metal and Society“.
Standen in den „Metal Studies“ als einem noch sehr jungen Forschungsfeld bisher vor allem Überlegungen im Vordergrund, welche die Konstitution des Untersuchungsgegenstands selbst betreffen („Was ist Metal?“), soll Heavy Metal bei der kommenden Arbeitstagung in einem breiteren, gesellschaftlichen Zusammenhang erörtert und als Phänomen unserer Zeit analysiert werden: Wie funktioniert(e) Heavy Metal in (unterschiedlichen) Gesellschaften und sozialen Systemen?
Zentrale Fragen, die sich unter diesem Blickwinkel stellen und für die Abstracts erbeten werden, lauten:
▪ Was sagt die Genese und das langjährige Fortbestehen von Heavy Metal über das Leben in modernen Gesellschaften aus? Wie und wodurch hat sich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Heavy Metal im Verlauf seiner Geschichte verändert? Welcher gesellschaftliche Stellenwert kommt Heavy Metal heute zu?
▪ Wie funktioniert Heavy Metal als eine inzwischen global verbreitete kulturelle Praxis in konkreten lokalen und nationalen Kontexten? Worin bestehen länderübergreifend Gemeinsamkeiten, wo liegen Unterschiede?
▪ Auf welche Weise schlagen sich „äußere“ Rahmenbedingungen (z. B. wirtschaftliche, technologische, kulturelle, politische, religiöse) in der Produktion, Distribution und Rezeption von Heavy Metal nieder? Und umgekehrt: In welchen Hinsichten trug Heavy Metal zu Veränderungen im gesellschaftlichen/sozialen Leben bei?
▪ Wie ist die Anhängerschaft des Heavy Metal konstituiert? Warum ist Heavy Metal z. B. nach wie vor primär eine Angelegenheit weißer, männlicher Mittelschichtsangehöriger? Welches Politikverständnis vertreten Heavy Metal Anhänger/innen? Bestehen diesbezüglich je nach „Sub-Szene“ (z. B. Black-, Death-, Gothic-, Power Metal) Unterschiede? Und in welcher Relation stehen die privaten politischen Ansichten der
Anhänger/innen zu politischen/ ethischen Haltungen, die im Heavy Metal vertreten werden?
▪ Wie funktionieren kreative Netzwerke und Gruppenprozesse im Heavy Metal (z. B. Band-Kollektive, Szene-Medien, Veranstaltungsorganisation; Do-It-Yourself- Praktiken; Möglichkeiten des Einbringens in eine „Szene-Elite“) – evtl. auch im Unterschied zu anderen Subkulturen bzw. Szenen?
▪ In welchem Verhältnis steht Heavy Metal zu anderen Subkulturen bzw. Szenen? Worin liegen wesentliche Unterschiede, auch jenseits des Erklingenden? Wie funktionieren Abgrenzungsstrategien? Zu welchen anderen Subkulturen und Szenen bestehen fruchtbare Beziehungen?
Das übergeordnete Ziel von Hard Wired III wird es sein, gemeinsam zu erarbeiten, worin die gesellschaftliche Relevanz von Heavy Metal (-Forschung) liegt. Dies erscheint gerade vor dem Hintergrund der Konstituierung von „Metal Studies“ als neues, eigenständiges Forschungsgebiet als besonders bedeutsam.
In Anbetracht dessen, dass es sich bei der mdw um eine Kunstuniversität handelt, sind neben wissenschaftlichen Beiträgen auch künstlerische Präsentationen – etwa als Ergebnis einer künstlerischen Abschlussarbeit (Filme, Performances etc.) – ausdrücklich erwünscht.
Neben Ergebnis-Präsentationen sind ferner auch Einblicke in noch laufende Forschungsprojekte willkommen. Auch Gruppenpräsentationen sind möglich. Den Referent/innen stehen für ihre Präsentation 20 Minuten zur Verfügung, für die Diskussion des Beitrags im direkten Anschluss werden jeweils 10 Minuten eingeplant. Diese Zeitvorgaben sind als verbindlich anzusehen.
Bitte mailen Sie Ihr Abstract mit max. 400 Wörtern und unter der Angabe von max. fünf Keywords bis zum 15. Jänner 2013 an chaker-s@mdw.ac.at. Bereits an dieser Stelle wird darauf verwiesen, dass die innovativsten Beiträge im Herbst/ Winter 2013 als Sammelband in der renommierten, institutseigenen Buchreihe „Musik und Gesellschaft“ (Peter Lang Verlag) erscheinen sollen, eine Zusage des Reihenherausgebers liegt vor.
Referent/innen, die sich für die Publikation ihres Beitrags interessieren, vermerken dies bitte kurz im Abstract und werden gebeten, die Abgabe ihres Artikels (mit maximal 20.000 Zeichen, Detail-Infos folgen) mit spätestens 31. Juli 2013 einzuplanen.
Auf Ihre/Eure Einsendungen freut sich
Sarah Chaker