"Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt"

Die interdisziplinäre Tagung am 3. bis 5. Juni 2010 an der HBK Braunschweig, organisiert von Rolf F. Nohr und Herbert Schwaab

Anfang Juni 2010 hat die Tagung "Metal matters - Heavy Metal als Kultur und Welt" in Braunschweig versucht, eine Leerstelle der Kultur- und Medienwissenschaft mit auszufüllen und die Komplexität des Phänomens Metal herauszustellen. Dieser Blog bündelt die Perspektiven der Konferenz und versucht den dort interdisziplinär zusammengeführten Strom aus Ideen, Projekten und Perspektiven vorläufig fortzuführen.

Freitag, 2. Juli 2010

Jedem seine Studie

..ein wenig gegoogelt, was die Kollegen aus anderen Disziplinen so zum Thema zu melden haben.
Studie 1: "Klassische Musik hat einen positiven Einfluss auf psychisch und physisch Kranke. Heavy Metal oder Techno haben keinen therapeutischen Nutzen. Pop und Rock hellen die Stimmung auf."
Studie 2: "Beim Hören angenehmer Musik kann sich die Leistung des Gehirns steigern. Wissenschaftler sprechen vom Mozart-Effekt. Der tritt jedoch nicht nur bei Klassik, sondern durchaus auch bei Heavy Metal auf"
Studie (?) 3: Heavy Metal ist dem Pflanzenwachstum abträglich: "Eine mögliche Erklärung für die positive Reaktion der Pflanzen auf klassische Musik, und nicht etwa auf Heavy Metal, ist, dass bei klassischer Musik reinere Töne üblich sind, während Heavy Metal voller Gitarreneffekte - Verzerrungen und Obertöne - ist, was sicher keine reinen Töne sind!"

Verwirrung macht sich breit.
Aber zum Glück gibt es ja noch eine Art von empirischem Wissensdurst, der wirklich dem Wohle der Menschheit zuträglich ist: "Was der Körper von Ozzy Osbourne schon alles vertragen hat, bleibt wohl immer ein Rätsel. Nun hat die US-Amerikanische Firma Knome eine Blutprobe von Ozzy bekommen und untersucht diese. Ziel dieser Untersuchung ist es, herauszufinden warum manche Menschen Alkohol- und Drogenexesse besser vertragen als andere."

2 Kommentare:

  1. dem wäre noch die 2007 veröffentlichte Studie der Universität Warwick hinzuzufügen:
    http://www2.warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/gifted_students_beat/

    (Besser bekannt durch Harald Schmidts Verballhornung, z.B. auf Youtube zu finden)

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  2. Hier noch ein paar ältere Exemplare dieser Gattung:

    Singer/Levine/Jou 1993: "Youth who preferred heavy metal and were low in parental supervision had higher rates of delinquency. (...) The effect of delinquent peers is significant and youth preferring heavy metal may fall into a delinquent subculture (...) [Gilt unabhängig von der Intelligenz, heißt es weiter. Es gibt nur eine Hoffnung:] Our multivariate analysis shows that the direct effects of heavy metal preference are relatively small, and that it is important to consider its interaction with measures of social control [All hail to the Electric Eye!]"

    Scheel/Westefeld 1999: "Heavy metal fans had less strong reasons for living (especially male fans) and had more thoughts of suicide (especially female fans).[Da wissen wir ja jetzt, warum es uns so schlecht geht](...) Overall, the results indicate that preference for heavy metal music among adolescents may be a 'red flag' for increased suicidal vulnerability [also: immer schön aufpassen und nicht allein im Badezimmer einschließen!], but also suggest that the source of the problem may lie more in personal and familial characteristics than in any direct effects of the music [Puh. Immerhin etwas. Aber andererseits heißt das ja nur, dass wir vorher schon kaputt waren, was auch nicht so schön ist.]."

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