Am 16. Februar 2013 findet, mitorganisiert von Florain Heesch, ein interessantes Arbeitsgespräch an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover statt: Populäre Musik schöpft aus der ganzen Bandbreite menschlicher Emotionen - einschließlich Wut, Zorn, Aggressivität. Häufig geht es dabei nicht um emotionalen Ausgleich, um Balance: Populäre Musik kann aggressiv sein, ohne Frieden zu wollen, und sie kann gleichzeitig gefallen. Darin liegt ihre Ambivalenz, aber auch ihr Potenzial zur Kritik, zum Widerstand. Was aber ist das Aggressive in Hard Rock, Punk, Hip Hop, Industrial, Dubstep und anderen Genres? So häufig das Attribut 'aggressiv' im Diskurs auftaucht - meist bleibt unklar, aufgrund welcher musikalischer, intermedialer, soziokultureller oder sonstiger Kriterien es vergeben wird. Zugleich ist zu beobachten, wie dieser Diskurs vom stereotypen Dualismus 'aggressiver Mann - friedfertige Frau' geprägt ist. In der Realität haben beide Geschlechter prinzipiell ein aggressives Potenzial - und damit Zugang zu 'aggressiven' Sounds. Neben Geschlecht spielen Aspekte wie Alter, Sexualität, soziale Schicht, Ethnizität und kultureller Kontext eine wichtige Rolle, wenn kulturell und gesellschaftlich ausgehandelt wird, was Aggressivität ist und wie sie bewertet wird. Aus populärer Musik können wir in hervorragender Weise lernen, wie solche Vorgänge entstehen. Das Arbeitsgespräch versteht sich als wissenschaflticher Beitrag zur gesellschaftlich brisanten Debatte über Medien und Gewalt. Die thematische Fokussierung auf populäre Musik sowie auf Aggressivität (als Potenzial zur Aggression sowie als Emotion) und Gender-Aspekte soll eine verdichtete Diskussion ermöglichen. Die Form des Arbeitsgesprächs bietet breiten Raum für Diskussionen und Dialoge zwischen den Teilnehmenden.
Das Programm gibts hier.
Donnerstag, 20. Dezember 2012
Arbeitsgespräch: Rohe Beats, harte Sounds - Konstruktionen von Aggressivität und Gender in populärer Musik
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